Themen in Potsdam

Thema: Carsharing, Leihfahrräder, Bürgerticket – das Ende des Individualverkehrs?

Hier können Sie Ihre Fragen und Ideen zu diesem Thema stellen und die Frage diskutieren, was das für Potsdam bedeutet. Die Kommentare von Ihnen werden am 15. Mai beim 4. Klimadialog 2018 den eingeladenen Experten vorgelegt und diskutiert. Sie sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Das Energie Forum Potsdam e.V., der BUND Brandenburg und die Koordinierungsstelle Klimaschutz der Landeshauptstadt Potsdam laden zum 4. Klimadialog 2018 ein. Der Dialog findet am Dienstag, 15. Mai, 18:30 Uhr, in der URANIA Potsdam, Gutenbergstraße 71/72, statt. Dieses Mal widmet sich der Dialog der aktuell diskutierten Frage, ob ein Bürgerticket eine Alternative zum jetzigen System darstellt und diskutiert, welche Varianten für die Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs umsetzbar und sinnvoll wären. Zudem werden weitere innovative Ideen vorgestellt, wie Mobilität heute funktionieren könnte.

Mobilität meint heute nicht mehr das eigenständige Laufen von A nach B, sondern meist die passive Form der Fortbewegung: die Tram, den Bus, die Bahn – und des Deutschen liebstes Mittel, das Auto. Wie müssen Alternativen gestaltet sein, um den Individualverkehr mit dem Auto zu reduzieren? Was sind die richtigen Anreize? Sharing-Angebote? Kostenloser Nahverkehr? Das klingt erstmal verlockend – aber welche Konsequenzen sind damit verbunden? Wäre Potsdam diesen Umstellungen gewachsen?

Am Abend werden Prof. Dr. phil. Heiner Monheim, Referatsleiter in der Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung, Prof. Michael Ortgiese von der Fachhochschule Potsdam, Fachgebiet Verkehrswesen, und Oliver Glaser, Technischer Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Potsdam GmbH, über das Bürgerticket und die Entwicklung innovativer Mobilitätsangebote referieren und beleuchten, welche Veränderungen im städtischen Verkehr nötig sind, um Mobilität weiterhin gewährleisten zu können. Umdenken ist gefragt. Die Verkehrswende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Alle weiteren Informationen zur Veranstaltung sowie die Ergebnisse der Diskussion erhalten Sie nachfolgend zusammengefasst unter www.potsdam.de/klima.

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vorhandene Kommentare

03.05.2018, 20:40 Uhr, Nickname: Helmut Krüger

Nicht pauschal diskutieren...

Ich habe die Empfindung, dass oft zu pauschal diskutiert wird. Von meinen eigenen Nutzungserfahrungen her als auch, was meine Erfahrungen angeht,so denke ich, dass es wichtig wäre, nach Einsatzgebieten der Verkehrsmittel zu unterscheiden. Nichts ist gut für alles ... Je gebündelter die Verkehrsströme sind, umso mehr läge es m. E. nahe, eben auf den öffentlichen Nahverkehr zu setzen, nach Größe der Stadt dann besonders den Schienenverkehr. Potsdam hat ein sehr gutes Straßenbahnnetz, allerdings eben immer noch zuviel Parallelverkehr per Bus. Je weniger gebündelt, also je mehr gestreut der Verkehr ist, umso mehr kann der Individualverkehr zum Zuge kommen, weil er hier sein spezifisches Potenzial entfaltet. Dies gilt für das Fahrrad, was ja auch ein Individualverkehrsmittel ist und es gilt weit mehr noch für das Auto. Auch (die prinzipiell kürzeren) Busse sollten weit mehr für Querverbindungen und für die Zubringerfunktion zur Straßenbahn dienen, als dass sie in der Innenstadt in Konkurrenz zur Tram träten. Entlang der Friedrich-Ebert-Straße ist dies mit dem sauberen 5-Minuten-Takt schon sehr gut gelöst worden. Dafür Danke!

 

03.05.2018, 20:22 Uhr, Nickname: Helmut Krüger

Eine Utopie? Einvernehmen geschieht jenseits des maximal Erzielbaren

Ich bin selbst meist Radfahrender in der Stadt und bin doch immer wieder erstaunt, wie wenig das Rad als Individualverkehrsmittel begriffen wird. Damit hat es - neben seinen Vorzügen, dass es leise und umweltfreundlich ist - eben auch die Nachteile individuellen Fahrens, mithin auch die Multiplikation individueller Fahrfehler in sich vereingt. Will sagen: Wenn es um den städtischen Verkehr der Zukunft geht, ginge es für mich ganz klar um die Eingrenzung des Autoverkehrs, d. h. mehr und mehr um die Ermunterung dazu, es nur noch zu wirklich unabdingbaren Zwecken zu benutzen. Und es ginge allerdings auch um die Problematik des gehäuften Auftretens des INDIVIDUALverkehrsmittels Fahrrad. Mir wird dies immer wieder entlang der Südfassade des Landtagsschlosses deutlich. Würden 3/4 der Radfahrenden doppelte Schrittgeschwindigkeit fahren (10 km/h), wäre alles kein Problem. Fährt 3/4 der Radfahrenden im Geschwindigkeitskorridor zwischen 20 und 30 km/h, wird alles zum Vabanquespiel. Der gesamte Verkehr in Potsdam kann nur getragen werden von Rücksicht und Demut. Situationsbezogenes Runtergehen mit der Geschwindigkeit ist keine persönliche Niederlage, es zeugt von "Größe".

 

27.04.2018, 20:16 Uhr, Nickname: Potsdamerin1

Klimaschutz

Die Frage nach dem ob dürfte sich gar nicht mehr gestellt werden. Die Politik hat bisher völlig versagt. Wahrscheinlich weil sie sich an des Deutschen liebstes auto nicht rantraut. Es ist (wie überall) zu bequem, wenn alles einfach so weiterläuft (fährt) wie bisher und der Kollaps immer gerade so abgewendet wird.Politiker heute sind keine mutigen Visionäre sondern die Handlanger der Wirtschaft(des Kapitals). LEIDER! Augenwischerei wenn von Bürgerbeteiligung die Rede ist. Autofreie Innenstädte müssen das Ziel sein. Ökologisch ausgebauter Nahverkehr (umweltfreundlicher schon wegen der Beförderungsmenge) für kleines Geld, die Straßen für Fahrradfahrer, und Umgehungsstraßen für Autos...So schwer ist das gar nicht wenn man sich bei Nachbarn mal umschaut! Die Stadt sollte wieder den Menschen und Tieren gehören, zum leben- nicht den Autos und Straßen, die versiegelte Flächen sind ...Wer zur Arbeit raus muß kann dann beides nutzen (oder sollte eben in die Stadt ziehen, in der die Arbeitsstelle ist und nicht jammern).

 

26.04.2018, 18:23 Uhr, Nickname: Potsdamer1

Egozentrisch

Alle reden vom Verkehr in die Innenstadt. Ich muss nach Berlin zur Arbeit und muss durch die Innenstadt. Gezählt werde ich als Auspendler. Aber Potsdam ist eine Insel mit wenigen Übergängen. ÖPNV geht nicht unter 1,75 Stünden. Und zur 06:00 Uhr-Frühschicht müsste ich um 22:45 losfahren. Beim Spätschicht-ende um 23:00 Uhr wäre ich um 02:30 daheim. Also bleibt nur das Auto. Mich ärgert, wie die Steuerzahler an der Ausübung ihrer Arbeit gehindert werden. Schlechte Baustellenplanung und schlechte Ampelschaltungen verhindern einen fliessenden Verkehr, der abgasärmer wäre. Übrigens braucht man in Potsdam keine Grüne Plakette!

 

26.04.2018, 18:14 Uhr, Nickname: Potsdamer1

London mit Hybrid

Ich sehe in Potsdam keine wirkliche Absicht den Verkehr umweltfreundlich zu gestalten. In London fahren Hybridbusse, die an Haltestelen und im Stopp ohne laufenden Motor stehen. Ebenso sind die Taxis auf Hybrid umgestellt worden, weil die Stadt nur noch Taxen mit Hybrid zugelassen hat. Das Konzept dazu wurde mit 10 Jahren Vorlauf erstellt. Wahrscheinlich ist es nicht wirtschaftlich, aber Umweltschutz gibt es nicht umsonst. Hier will man Niederflur fahren und wertet die Tatra-Bahn auf. Nur der Rollstuhlfahrer steht dumm rum.

 

26.04.2018, 13:02 Uhr, Nickname: Potsdamerin

Aufsichtspflicht

Ich hoffe sehr auf eine Einrichtung mit Augenmaß, was die Anzahl der Fahrräder und deren Aufstellplätze betrifft. Und dass diese auch regelmäßig kontrolliert und gewartet werden (Verkehrssicherheit). Was wir nicht brauchen, ist eine Vermüllung durch Leihräder, wie man sie in Berlin sehen kann. Ein wenig mit Sorge erfüllt mich, dass die Nutzer der Leihräder sicher ohne Helm unterwegs sein werden.

 

26.04.2018, 12:31 Uhr, Nickname: Grüner Wasserstoff

Errichtung von Wasserstoff-Infrastruktur

Potsdam denkt über die Ausschreibung neuer Busse nach. Dabei sollen Elektro- bzw. Hybridbusse angeschafft werden. Es solle aber an Akku-Kapazitäten fehlen. Ebenfalls soll in Potsdam eine Wasserstoff-Tankstelle entstehen. Warum denkt man nicht über Brennstoffzellen-Busse nach, welche, mit grünen Wasserstoff betrieben, eine wirklich nachhaltige Investition wären. Hierbei könnte die öffentliche Hand einen Vorschub leisten bei der Errichtung von Wasserstoff-Infrastruktur.

 

26.04.2018, 11:35 Uhr, Nickname: Ein Bornimer

Fahrradnutzung

Die Reduzierung des Pkw-Verkehrs ist wünschenswert, setzt aber voraus, dass für das verstärkte Nutzen von Fahrrädern entsprechende Verbesserungen an den Verkehrswegen geschaffen werden, z. B. Verbreiterung der Radwege, Regelung für das Befahren von Radwegen in beiden Richtungen, wenn das Queren der Fahrbahn nicht sinnvoll ist (ich denke hier an die Fahrt zu den Geschäften von LIDL und NORMA aus der Richtung des Wohngebiets am Hügelweg).

 

26.04.2018, 07:17 Uhr, Nickname: Klimafreund

Autofreie Innenstadt

Mich würde interessieren, ob über ein Konzept zur autofreien Innenstadt nachgedacht wird bzw. Konkrete Pläne bestehen. Potsdam wäre bei der Durchführung innovativ, zeitgemäß und vorausschauend und es würde Menschen dazu bringen, mehr auf die Verwendung von öffentlichen Verkehrsmitteln umzusteigen, die in Potsdam hervorragend ausgebaut sind. Auch würde Verkehrsunfällen vorgebeugt werden (ich denke da an den Tod einer Radfahrerin oder diversen Zusammenstößen von Autos und Trams). Eine Umleitung des Verkehr an der Innenstadt vorbei ist in diesem Fall natürlich wünschenswert - und überfällig! LG

 

09.04.2018, 11:00 Uhr, Nickname: Potsdamer

Vorschläge aus dem Bürgerhaushalt 2018/19 mitdiskutieren

Die wichtigen Vorschläge aus dem Bürgerhaushalt 2018/19 sollten mitdiskutiert werden:
> Kostenloser öffentlicher Nahverkehr für Potsdam: Die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in der Landeshauptstadt Potsdam ist kostenlos. (https://buergerbeteiligung.potsdam.de/vorschlag/kostenloser-oeffentlicher-nahverkehr-fuer-potsdam)

> Modellversuch: 1 Euro für 30-Minuten-Ticket im öffentlichen Nahverkehr:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, im Rahmen eines dreimonatigen Modellversuchs, die Einführung eines 30-Minuten-Tickets für den Preis von einem Euro im öffentlichen Nahverkehr zu prüfen. (https://buergerbeteiligung.potsdam.de/vorschlag/modellversuch-1-euro-fuer-30-minuten-ticket-im-oeffentlichen-nahverkehr-potsdam)